Schneller als das Eis erlaubt.
Die Straße ist nicht genug: Wie fast überall in Skandinavien ist die Zeit, in der man in Schweden auf der Straße fahren kann, jedes Jahr sehr kurz. In der rauen Landschaft des Nordens geben Schnee, Eis und Minustemperaturen mehr als die Hälfte des Jahres den Ton an. Doch die zugefrorenen Seen eröffnen Motorradfahrern, wie dem 25-jährigem Robert, etliche neue Möglichkeiten. Seen sind dann nichts anders als Wasser – hartes Wasser. Alles, was man dann noch braucht, sind ein wenig Kreativität in der Werkstatt, Reifen mit Spikes, ein gesunder Spieltrieb und jede Menge Mut...
Weltrekord jagt Weltrekord.
Weltrekord jagt Weltrekord.
Dieser Mut brachte Robert einen Platz im Guinness Buch der Weltrekorde 2016 für den "Schnellsten Motorrad-Wheelie auf Eis" ein. 2014 hatte er den Rekord bereits mit einer Honda aufgestellt – 183,3 km/h über 100 Meter. Doch bereits im Februar 2015 war der Amerikaner Ryan Suchanek schneller. Robert war klar, dass er ein Motorrad mit bestmöglicher Leistung brauchte, wenn er den Rekord zurück haben wollte. So kam er auf BMW. Nachdem ihn sein Hauptsponsor Northbike mit BMW Schweden zusammenbrachte, wurde ihm für seinen nächsten Versuch eine S 1000 RR bereitgestellt. Das Ergebnis: eine Geschwindigkeit von 206,09 km/h über 100 Meter – auf einem Rad, wohlgemerkt.
Eine magische Marke, zersplittert wie Eis.
Eine magische Marke, zersplittert wie Eis.
"Es war ein großartiges Gefühl, den Rekord erneut zu brechen. Zumal ich diesmal auch noch als Erster die 200-km/h-Marke geknackt habe – auf einem Rad und auf Eis. Mir ist klar, dass andere versuchen werden, diesen Rekord zu knacken. Und ich wünsche ihnen dabei alles Gute. Die ständige Konkurrenz lässt uns schließlich immer schneller werden. Jetzt ist ein anderer Fahrer dran, wieder etwas vorzulegen. Und dann bin es eben wieder ich. Und so weiter und so weiter."
Ein Fuhrpark voller Leidenschaft.
Ein Fuhrpark voller Leidenschaft.
Doch Robert weiß, wie viel er seinem Vater Anders verdankt – seiner ständigen Unterstützung und Inspiration. Anders war früher schwedischer Motocross-Meister und hat eine Werkstatt voller "Spielzeug", mit dem er und Robert bei jedem Wetter fahren können. Dort stehen ein 600 ccm-Rennmotorrad, eine 450 ccm-Supermoto und eine Motocross-Maschine mit Spike-Reifen nebeneinander aufgereiht. Und in der Ecke wartet ein umgebauter Crosser, der hinten ein Raupenfahrwerk verpasst bekommen hat. Er gleicht nun einem Schneemobil und ist zweifelsohne für jeden Spaß und Abenteuer im Tiefschnee zu haben.
Frisches Eis und ein neues Bike.
Robert Gull
Ein neues Bike für eine alte Idee.
Ein neues Bike für eine alte Idee.
Nach seiner spektakulären Fahrt über – oder besser gesagt durch – das Eis, ist er von der Dynamik und spontanen Leistungsabgabe der XR beeindruckt. Sie passt einfach genau zu dem risikofreudigen Spieltrieb, der Robert immer wieder über das Eis jagen lässt. Doch ihn überzeugen auch die aufrechte Sitzposition und der Komfort der Maschine: "Die BMW S 1000 XR finde ich sehr interessant. Mein Vater wollte schon immer eine Langstreckenfahrt nach Russland oder auf der Route 66 machen. So eine Reise würde ich gerne mit ihm machen. Für dieses Vorhaben wäre die XR mit ihrer Reisetauglichkeit meiner Meinung nach das perfekte Motorrad."
Auf Taten folgen Worte.
Auf Taten folgen Worte.
Sobald Eis und Schnee in Schweden Einzug halten, baut Robert Gull mit verrückten Ideen seine Motorräder so um, dass er auch im Winter damit fahren kann. BMW Motorrad traf den Guinness-Weltrekordhalter, der gerne auf dem Hinterrad mit 200 km/h übers Eis rast, zum Interview. Gar nicht verrückt, sondern sehr sympathisch spricht Robert hier über verlorene Weltrekorde, seine Wurzeln, seine Fahrerkarriere und seinen Fuhrpark. Obwohl, ein wenig verrückt ist er natürlich schon – zum Glück.