Ansaugtrakt / E-Gas.
Die neue digitale Motorsteuerung.
Der neue, erstmals in der R 1200 GS eingesetzte Boxermotor wird im Gegensatz zu allen bisherigen Serien-Boxermotoren von BMW Motorrad vertikal durchströmt. Das hat den Vorteil, dass die Einlasskanalgestaltung unabhängig von der Nockenwellensteuerung gestaltet und identische Ansauglängen für beide Zylinderseiten realisiert werden konnten. Die vertikale Durchströmung ermöglicht im Vergleich zur bisherigen horizontalen Zylinderkopdurchströmung einen optimal geradlinigen Einlasskanal mit einer ebenso einfachen Kettenführung des Nockenwellenantriebes.
Auch beim erstmals in der neuen R 1200 GS eingesetzten Boxermotor kommt mit der so genannten BMS-X eine neue digitale Motorsteuerung zum Einsatz. Vollsequentielle Einspritzung, kompaktes Layout und geringes Gewicht sind ihre Hauptmerkmale. Das Alpha/n-basierte Motormanagement mit Momenten-Schnittstelle berücksichtigt dabei eine Vielzahl von Einflussgrößen. So ermöglicht es eine sehr gut dosierbare Drehmomentabgabe und über die den unterschiedlichen Fahrmodi zugeordneten E-Gas-Charakteristiken die Anpassung des Ansprechverhaltens an unterschiedlichste Rahmenbedingungen. Grundlage für die Steuerung ist die angesaugte Luftmenge, die indirekt über den Drosselklappenwinkel und die Motordrehzahl bestimmt wird. Aus zusätzlichen Motor- und Umgebungsparametern (unter anderem Motortemperatur, Lufttemperatur, Umgebungsluftdruck) bildet die Motorsteuerung zusammen mit abgespeicherten Kennfeldern und hinterlegten Korrekturfunktionen individuell abgestimmte Werte für Einspritzmenge und Zündzeitpunkt.
Die Gemischaufbereitung übernimmt eine elektronische Kraftstoffeinspritzung über Drosselklappenstutzen mit 52 anstatt bisher 50 Millimetern Durchlassweite. Neu gestaltete, betont hoch liegende Ansaugluftschnorchel sowie eine großzügig bemessene Airbox sorgen für optimale Zufuhr kühler Ansaugluft und damit bestmögliche Füllung.
Die Ansteuerung der Drosselklappen erfolgt über je einen Elektromotor in Form eines E-Gas-Systems. Dabei wird der Fahrerwunsch vom Sensor des Gasdrehgriffs an die vollelektronische Motorsteuerung weitergegeben und abhängig vom gewählten Fahrmodus in eine Drosselklappensollstellung umgerechnet, die elektronisch eingeregelt wird.
Das E-Gas der neuen BMW R 1200 GS verbessert die Fahrbarkeit und optimiert die Laufkultur im leerlaufnahen Bereich, da die Motorsteuerung etwaige Unterschiede der beiden Zylinder im Mitteldruck erkennt und durch eine selektive Drosselklappenansteuerung ausgleicht. Weiterhin lassen sich für die Sonderausstattung „ASC und Fahrmodi“ dem jeweiligen Einsatzzweck entsprechend unterschiedliche Gasannahmen (weich, optimal, direkt) darstellen. Durch die stark verbesserte Dosierbarkeit konnte der Drehgriffwinkel von 85 auf 70 Grad reduziert werden. Auch die komfortable Sonderausstattung Geschwindigkeitsregelung konnte erst durch diese Technologie umgesetzt werden. Erstmals bei einer BMW GS ist für die R 1200 GS damit auch eine elektronische Geschwindigkeitsregelung als Sonderausstattung verfügbar, die beispielsweise längere Autobahnfahrten noch komfortabler macht.
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